Nerd, Pastor, Pionier: Wie digitale Räume und KI die Kirche der Zukunft formen

Nerd, Pastor, Pionier: Wie digitale Räume und KI die Kirche der Zukunft formen


Nerd, Pastor, Pionier: Wie digitale Räume und KI die Kirche der Zukunft formen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Wir leben in einer Zeit, in der das Wort „digital“ längst kein Fremdwort mehr ist. Wir bestellen online, vernetzen uns über soziale Medien und arbeiten im Homeoffice. Doch während die Digitalisierung alle Lebensbereiche durchdringt, stehen viele Kirchengemeinden noch an der Schwelle und fragen sich: Ist das alles nur eine technische Spielerei oder verbirgt sich hier eine der größten missionarischen Chancen unserer Zeit?

In einem aufschlussreichen Gespräch gab Simon Diercks, der sich selbst treffend als „Nerd und Pastor“ bezeichnet, tiefe Einblicke in genau diese Fragen. Als Mitarbeiter der Allianz-Mission gestaltet er aktiv die Zukunft von Kirche an der Schnittstelle von Glaube und Technologie. Seine Perspektiven sind nicht nur inspirierend, sondern auch ein dringender Weckruf.

Das neue Missionsfeld: Warum TikTok und Gaming-Welten wie fremde Länder sind

Vergessen Sie die Vorstellung, das Internet sei ein einziger, undefinierbarer Raum. Simon Diercks argumentiert, dass wir digitale Plattformen als „eigene Länder“ mit spezifischen Kulturen, Sprachen und Verhaltensregeln verstehen müssen. Die Art, wie ein TikTok-Influencer mit seiner Community spricht, unterscheidet sich fundamental von der Kommunikation eines Gamers in einem Online-Spiel oder dem Austausch in einer Frauengruppe auf Facebook.

Aus dieser Erkenntnis heraus hat die Allianz-Mission die „Region Digital“ ins Leben gerufen – ein strategischer Ansatz, der digitale Welten wie geografische Missionsgebiete behandelt. Für die lokale Gemeinde bedeutet das: Unser erster Eindruck entsteht nicht mehr an der Kirchentür, sondern auf Google, YouTube oder Instagram. Die Frage ist also nicht

ob, sondern wie wir einen „digitalen Begrüßungsdienst“ gestalten. Denn, so betont Simon eindringlich: „Digital ist real“. Die Begegnungen, die Menschen online mit Gott und miteinander haben, sind echt und wertvoll.

Der Pastor und sein neuer Assistent: Künstliche Intelligenz

Kaum ein Thema wird derzeit so hitzig und oft auch ängstlich diskutiert wie Künstliche Intelligenz (KI). Viele fürchten um ihren Arbeitsplatz oder die Entmenschlichung der Gesellschaft. Simon Diercks plädiert jedoch dafür, die Chancen zu sehen. KI ist kein allwissendes Bewusstsein, sondern im Kern ein extrem leistungsfähiges Werkzeug zur Berechnung von Wahrscheinlichkeiten – ein Werkzeug, das Pastoren und Gemeindemitarbeitern ungeahnte Freiräume schaffen kann.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und praktisch:

  • Zeit sparen: Eine halbstündige Audiodatei zu transkribieren, dauerte früher Stunden. Eine KI erledigt das in Minuten und in besserer Qualität.
  • Inhalte verfeinern: Texte für den Gemeindebrief oder die Webseite können per Knopfdruck korrigiert und verbessert werden.
  • Zielgruppen erreichen: Aus einer Predigt oder einem Interview kann die KI automatisch passende Kurztexte für den Newsletter, Facebook und sogar ein TikTok-Skript erstellen – jeweils in der richtigen Tonalität.
  • Perspektiven wechseln: Das vielleicht spannendste Werkzeug ist die KI als „Sparringspartner“. Simon gab ihr seine Predigt und bat sie, diese aus der Sicht einer 22-jährigen, linksliberalen Studentin in Hamburg zu bewerten. Das Ergebnis waren wertvolle Rückfragen und Impulse, die ihm halfen, seine Botschaft verständlicher zu machen.

Wird der Pastor also überflüssig? Keineswegs. Seine Rolle wird sich verändern. Anstatt Zeit mit repetitiven Verwaltungs- und Schreibaufgaben zu verbringen, können Hauptamtliche sich auf das konzentrieren, was keine KI kann: die „Spitzenmomente“ der Seelsorge. Echte Krisenintervention, eine tröstende Umarmung, ein tiefes seelsorgerliches Gespräch – dafür bleibt am Ende mehr Zeit.

Die Kirche in 10 Jahren: Global, hybrid und sprachlos?

Auf die Frage nach der Zukunft zeichnet Simon ein klares Bild. Er ist überzeugt, dass in zehn Jahren die meisten Gemeinden, die überleben wollen, gelernt haben werden, ein hybrides Gemeindeleben zu gestalten.

Die größte Revolution steht uns aber noch bevor: das Wegfallen der Sprachbarrieren durch Echtzeit-Übersetzungen von KI. Stellen Sie sich vor, Ihre Gemeinde feiert einen gemeinsamen Gottesdienst mit einer Partnergemeinde in Japan, und jeder versteht alles simultan in seiner eigenen Sprache. Oder Ihr Hauskreis besteht aus Mitgliedern aus Spanien, Deutschland und Japan, die voneinander lernen und füreinander beten. Das ist keine Science-Fiction mehr, sondern die Tür zu einer gelebten, globalen Kirche, wie wir sie bisher kaum kannten.

Die digitale Transformation ist kein Trend, der vorübergeht. Sie ist eine Realität, die uns herausfordert, mutig zu sein, zu lernen und die Werkzeuge zu ergreifen, die uns zur Verfügung stehen. Es ist an der Zeit, in die Puschen zu kommen und die digitalen Räume nicht als Bedrohung, sondern als das zu sehen, was sie sind: riesige Chancen, das Evangelium an Orte zu bringen, die vorher unerreichbar schienen.

Wir leben in einer Zeit, in der das Wort „digital“ längst kein Fremdwort mehr ist. Wir bestellen online, vernetzen uns über soziale Medien und arbeiten im Homeoffice. Doch während die Digitalisierung alle Lebensbereiche durchdringt, stehen viele Kirchengemeinden noch an der Schwelle und fragen sich: Ist das alles nur eine technische Spielerei oder verbirgt sich hier eine der größten missionarischen Chancen unserer Zeit?

In einem aufschlussreichen Gespräch gab Simon Diercks, der sich selbst treffend als „Nerd und Pastor“ bezeichnet, tiefe Einblicke in genau diese Fragen. Als Mitarbeiter der Allianz-Mission gestaltet er aktiv die Zukunft von Kirche an der Schnittstelle von Glaube und Technologie. Seine Perspektiven sind nicht nur inspirierend, sondern auch ein dringender Weckruf.

Das neue Missionsfeld: Warum TikTok und Gaming-Welten wie fremde Länder sind

Vergessen Sie die Vorstellung, das Internet sei ein einziger, undefinierbarer Raum. Simon Diercks argumentiert, dass wir digitale Plattformen als „eigene Länder“ mit spezifischen Kulturen, Sprachen und Verhaltensregeln verstehen müssen. Die Art, wie ein TikTok-Influencer mit seiner Community spricht, unterscheidet sich fundamental von der Kommunikation eines Gamers in einem Online-Spiel oder dem Austausch in einer Frauengruppe auf Facebook.

Aus dieser Erkenntnis heraus hat die Allianz-Mission die „Region Digital“ ins Leben gerufen – ein strategischer Ansatz, der digitale Welten wie geografische Missionsgebiete behandelt. Für die lokale Gemeinde bedeutet das: Unser erster Eindruck entsteht nicht mehr an der Kirchentür, sondern auf Google, YouTube oder Instagram. Die Frage ist also nicht

ob, sondern wie wir einen „digitalen Begrüßungsdienst“ gestalten. Denn, so betont Simon eindringlich: „Digital ist real“. Die Begegnungen, die Menschen online mit Gott und miteinander haben, sind echt und wertvoll.

Der Pastor und sein neuer Assistent: Künstliche Intelligenz

Kaum ein Thema wird derzeit so hitzig und oft auch ängstlich diskutiert wie Künstliche Intelligenz (KI). Viele fürchten um ihren Arbeitsplatz oder die Entmenschlichung der Gesellschaft. Simon Diercks plädiert jedoch dafür, die Chancen zu sehen. KI ist kein allwissendes Bewusstsein, sondern im Kern ein extrem leistungsfähiges Werkzeug zur Berechnung von Wahrscheinlichkeiten – ein Werkzeug, das Pastoren und Gemeindemitarbeitern ungeahnte Freiräume schaffen kann.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und praktisch:

  • Zeit sparen: Eine halbstündige Audiodatei zu transkribieren, dauerte früher Stunden. Eine KI erledigt das in Minuten und in besserer Qualität.
  • Inhalte verfeinern: Texte für den Gemeindebrief oder die Webseite können per Knopfdruck korrigiert und verbessert werden.
  • Zielgruppen erreichen: Aus einer Predigt oder einem Interview kann die KI automatisch passende Kurztexte für den Newsletter, Facebook und sogar ein TikTok-Skript erstellen – jeweils in der richtigen Tonalität.
  • Perspektiven wechseln: Das vielleicht spannendste Werkzeug ist die KI als „Sparringspartner“. Simon gab ihr seine Predigt und bat sie, diese aus der Sicht einer 22-jährigen, linksliberalen Studentin in Hamburg zu bewerten. Das Ergebnis waren wertvolle Rückfragen und Impulse, die ihm halfen, seine Botschaft verständlicher zu machen.

Wird der Pastor also überflüssig? Keineswegs. Seine Rolle wird sich verändern. Anstatt Zeit mit repetitiven Verwaltungs- und Schreibaufgaben zu verbringen, können Hauptamtliche sich auf das konzentrieren, was keine KI kann: die „Spitzenmomente“ der Seelsorge. Echte Krisenintervention, eine tröstende Umarmung, ein tiefes seelsorgerliches Gespräch – dafür bleibt am Ende mehr Zeit.

Die Kirche in 10 Jahren: Global, hybrid und sprachlos?

Auf die Frage nach der Zukunft zeichnet Simon ein klares Bild. Er ist überzeugt, dass in zehn Jahren die meisten Gemeinden, die überleben wollen, gelernt haben werden, ein hybrides Gemeindeleben zu gestalten.

Die größte Revolution steht uns aber noch bevor: das Wegfallen der Sprachbarrieren durch Echtzeit-Übersetzungen von KI. Stellen Sie sich vor, Ihre Gemeinde feiert einen gemeinsamen Gottesdienst mit einer Partnergemeinde in Japan, und jeder versteht alles simultan in seiner eigenen Sprache. Oder Ihr Hauskreis besteht aus Mitgliedern aus Spanien, Deutschland und Japan, die voneinander lernen und füreinander beten. Das ist keine Science-Fiction mehr, sondern die Tür zu einer gelebten, globalen Kirche, wie wir sie bisher kaum kannten.

Die digitale Transformation ist kein Trend, der vorübergeht. Sie ist eine Realität, die uns herausfordert, mutig zu sein, zu lernen und die Werkzeuge zu ergreifen, die uns zur Verfügung stehen. Es ist an der Zeit, in die Puschen zu kommen und die digitalen Räume nicht als Bedrohung, sondern als das zu sehen, was sie sind: riesige Chancen, das Evangelium an Orte zu bringen, die vorher unerreichbar schienen.